Rotkäppchen
5 Rhythmen
Line in - Line out,
Kunsthaus Wiessbaden
2016
Zur künstlerischen Arbeit
Linien
luftig leicht
erdfarben schwer
samten weich
kantig hart
zielstrebig gerade
spielerisch gewunden
vereint zur Ganzheit
Die Linie setzt Zeichen für meine Gefühle und Stimmungen im Jetzt.
Sie ist nicht wiederholbar sondern Ausdruck und Original des Moments.
Die Linie ist kraftvoll dynamisch oder kaum sichtbar zart und dennoch
unverrückbar gestischer Ausdruck gelebter Zeit.
Ausstellung im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und
Kunst im November 2015 anlässlich des 60jährigen Jubiläums des BBK
Wiesbaden
Das Konzept von answer 2 sah vor, dass sich ein Künstler/eine
Künstlerin des BBK Wiesbaden die Arbeit eines Kollegen aussucht und
darauf antwortet.
Ich wählte eine Linienskulptur von Renate Fulland, da wir beide mit
der Aussage von Linienformationen arbeiten: Meine Kollegin mit konkret
dreidimensional räumlichen, während ich meine Linien als Momentaufnahme
auf die Fläche banne.
Raumbeschreibung 2015, 110x90cm
Der Mythos um Rotkäppchen resultiert nicht zuletzt daraus, dass
dieses schon über 300 Jahre alte Märchen das am häufigsten bearbeitete,
interpretierte und parodierte Märchen ist.
Rotkäppchen und der böse Wolf in der Version der Gebrüder Grimm kann
so interpretiert werden, dass es "junge Mädchen vor den Übergriffen
gewalttätiger Männer warnen soll. Nach Bruno Betelheim geht es in diesem
Märchen "um den Widerspruch zwischen Lust und Realitätsprinzip. ...
Rotkäppchen benutzt seine Sinne. Damit entsteht das Risiko, verführt zu werden." (Wikipedia)
In meiner Version habe ich zwölf Varianten desselben Ursprungfotos,
das mich selbst im Alter von fünf Jahren zeigt, immer wieder neu
gestaltet.
Entstanden ist eine Serie, die eine ganz persönliche Rotkäppchendarstellung zeigt.
Am Anfang ist es eine Idee, die ein Wort braucht, um transportiert zu
werden. Eine Idee, die hilfreich und gut für viele ist. Das Wort
begeistert, denn es ist klar und wir glauben zu wissen, für was es
steht.
Irgendwann beginnt der Prozess der Verwässerung. Die Klarheit
verschwimmt, denn andere Interessen dominieren die ursprüngliche Idee.
Das Wort wird benutzt und nutzt sich ab. Es verliert seine ursprüngliche
Kraft und damit die erste Aussage.
In unserer heutigen Gesellschaft ist es üblich, dass ein starkes
Wort, das Menschen motivieren und mobilisieren kann von wirtschaftlichen
Interessen verwendet wird und so mit der Zeit der Abnutzung durch
diesen verfälschten Einsatz seinen Wert verliert.
„Werte“ - ein zentrales Thema in meiner künstlerischen Arbeit.
Ute Wurtinger März 2012
Ausstellung in der Galerie Kunst Schäfer in Wiesbaden
Digitale Stadt im Fokus der Kunst: Positionen 2018.
Im Rahmen der Ausstellung "Digitale Stadt" in Darmstadt, Frankfurt
und Wiesbaden ist diese 9-teilige Bildserie als Computerausdrucke
entstanden.
Der Titel der bundesweiten BBK-Ausstellung „Art & Dialog“
bestätigte mich in meiner Idee, mit einer Performance auf Menschen
zuzugehen. Aus einem weißen Sack mit der Aufschrift "Werte – kostenlos" ließ ich Passanten auf dem Wiesbadener Schlossplatz
„Werte“ wie ein Los ziehen und sammelte ihre Reaktionen auf meine
gemalten Symbole für Frieden, Liebe, Mitgefühl etc. So hatte ich in
direktem Kontakt mit dem Betrachter die erste spontane Reaktion auf
meine Arbeit. Den gezogenen „Wert“ durfte jeder behalten.
In der Hypovereinsbank hatte ich mich mit meinen auf
Goldpapier gedruckten Werten im Schalterraum positioniert. Aus einer
offenen Glasschale konnten sich Bankkunden einen der wie ein Los
zusammengerollten „Werte“ ziehen und ich habe sie nach
ihrer Meinung zu diesem zufällig gezogenen Wert befragt. „Sicherheit“
war allen sehr wichtig, für die Bankangestellten selbst war
interessanterweise „Risiko“ von größerem Wert.
Eine erweiterte Wertesammlung hatte ich auf
wetterbeständiger Folie gedruckt, diese auf Aluminiumplatten geklebt und
die Platten mit Draht in einem vorgefertigten Gestell auf der Kunstmole Schierstein installiert. Um auch hier den Besuchern etwas mitzugeben, hatte ich vor Ort die Idee zu einer zweiten Installation „Rheingold“:
Auf einem Betonsockel legte ich goldfarben bemalte Rheinkiesel mit
einem Text, der die Besucher aufforderte, sich einen davon auszusuchen
und als Erinnerung mitzunehmen. Mehrmals musste ich den Kieselberg
ergänzen. Dabei ergaben sich immer wert-volle Gespräche über meine
Werte.
1953
geboren in Gießen.
1972 - 1975
Studium Kunst und Mathematik an der Justus Liebig Universität Gießen
1977 - 1998
Lehrtätigkeit an der Gesamtschule Hofheim
1982 - 1987
Studium Malerei und Zeichnung an der Wiesbadener Freien Kunstschule
seit 1991
regelmäßige Einzel- und Gruppenausstellungen
seit 1994
Mitglied der Hofheimer Gruppe
seit 2006
im Vorstand des
Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) Wiesbaden
2011
Einrichtung eines neuen Ateliers in Wiesbaden
2014 - 2016
Erste Vorsitzende im BBK Wiesbaden
2017
- 2024
Vorsitzende des LandesBBK Hessen
Ute Wurtinger
Malerei · Zeichnung · Installation
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